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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Nora Ruck

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Feministinnen haben schon früh auch die Wissenschaft selbst als Untersuchungsgegenstand verstanden und sowohl den expliziten Ausschluss von Frauen als auch die verborgenen Machtmechanismen, die die Dominanz bestimmter Wissenschaftler_innen, Theorien und Methoden sichern, kritisiert. Mein Beitrag stellt will eine Übersicht über feministische Wissenschaftskritik in und an der Psychologie bieten. Ausgehend von einer Kategorisierung unterschiedlicher Formen der Wissenschaftskritik werden die Leistungen von Frauen in der Psychologie aufgezeigt, naturalisierende und pathologisierende Konzeptionen von ‚Weiblichkeit‘ in der Psychologie dekonstruiert und Androzentrismen in den methodologischen und epistemologischen Grundfestern der Psychologie rekonstruiert.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Reinhard Hochmuth

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Auch im Bereich der Mathematikdidaktik gibt es zahlreiche Wissenschaftler, die ihre Forschungen explizit mit politischen bzw. gesellschaftlichen Fragestellungen verknüpfen und dabei auf Kategorien und Ergebnisse kritischer Gesellschaftstheorie Bezug nehmen. Beispielhaft seien Pais/Valero genannt, die u.a. Althussers Konzept der ideologischen Staatsapparate verwenden (vgl. A. Pais, P. Valero: Researching research: mathematics education in the Political. Educ Stud Math 2012).

Im Vortrag werden einige solcher Ansätze in den Kontext subjektwissenschaftlicher Kategorien und Holzkamps Lerntheorie gestellt. Insbesondere wird nach theoretischen, methodischen und praktischen Anknüpfungspunkten gefragt. Eine zentrale (wen auch alte) Frage dabei ist, wie gesellschaftstheoretisch gewonnene Einsichten in einer empirischen, stark kognitiv ausgerichteten Forschung fruchtbar gemacht werden können und welche Probleme dabei zu lösen sind.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Grete Erckmann

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie und das Schulsystem

Der Workshop führt in die subjetwissenschaftliche Lerntheorie ein und stellt dem die Bedingungen für Lernen im Kontext von Schule gegenüber. Klaus Holzkamp entwickelt in seinem so genannten »Lernen-Buch« den Begriff des Lernens aus einer neuen Perspektive. Er versteht Lernen als Erweiterung subjektiver Erfahrungs- und Lebensmöglichkeiten ausgehend vom lernenden Subjekt und seinen Motiven. Er entwickelt so eine Lerntheorie vom Subjektstandpunkt in Abgrenzung von Lerntheorien der traditionellen Psychologie.

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Ariane Brenssell

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Zur Pathologisierung und Ent-Pathologisierung gesellschaftlicher Probleme

Antidepressiva-Vergaben, klinische Diagnosen wie Depressionen, Burn-out, Angststörungen … steigen rapide an. Gesellschaftliche Probleme und Krisen werden immer weiter pathologisiert und individualisiert. Es gibt kaum mehr eine Sprache jenseits der Klinischen (Störungen!) die alltägliches/psychische Leiden an den Verhältnissen erfasst. Weiterlesen »

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_innen: Jochen Kalpein, Ariane Brenssell

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Was macht »Lebensführung« zu einem analytischen Konzept?

Welche Denkmöglichkeiten eröffnen Konzepte zu »alltäglicher Lebensführung«, so wie von Klaus Holzkamp, Ute Osterkamp, Ole Dreier und der Forschungsgruppe Lebensführung entwickelt? Nach einer kurzen theoretischen Einführung wird thematisiert, dass nicht nur im psychologischen Mainstream kaum eine Verständigung über Lebensführung stattfindet. Insgesamt werden gesellschaftlich die Verständigungsräume hierüber enger. Was heißt das für eine kritische Praxis? Auf welche Weise findet subjektiv eine Selbstenteignung, Selbstentmächtigung (etwa über Personalisierungsangebote) eigener Lebensführungsanforderungen statt?

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: AG Berufspraxis

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 19:00–21:00 Uhr

Diese Abendveranstaltung gibt allen, die sich für eine kritische Praxis interessieren die Möglichkeiten, Erfahrungen aus der eigenen Arbeit, Eindrücke und Fragen aus den bisherigen Workshops und Diskussionsveranstaltungen des Themenblocks »Kritische Praxis: Therapie und Beratung« einzubringen und zur Diskussion zu stellen.

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_innen: Kurt Bader, Heinz Mölders

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Die Arbeitsgruppe Lebensführung (ALF) hat sich nach dem Ende der sog. Theorie-Praxis-Konferenz 1996/97 gegründet. Die seitdem behandelten vielfältigen Themen waren in der Regel an dem Verhältnis von alltäglichen Szenen der Beteiligten und deren Ergründung aus subjektwissenschaftlicher Sicht orientiert. Im Workshop ALF soll am Beispiel des „Praxis Portraits “ (in Verbindung mit den Erkenntnissen aus einem Forschungsprojekt in Hamburg/Kurt Bader) und der Multiloog-Methode (Erfahrungen aus Amsterdam/Heinz Mölders) dargestellt werden.

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Text zur Veranstaltung: Erfahrungen und Fragen aus einer subjektwissenschaftlich begründeten Arbeit

Von Kurt Bader

Das Praxis-Portrait (PP) wurde im Zusammenhang mit den in Berlin stattfindenden Theorie-Praxis-Konferenzen von Klaus Holzkamp und Morus Markard entwickelt und 1989 im Forum Kritische Psychologie veröffentlicht. Als „Leitfaden für die Analyse psychologischer Praxis“ untertitelt umfasst es eine Vielzahl von Fragen, hinter denen theoretische Annahmen und Erfahrungen aus den Theorie-Praxis-Konferenzen stehen und soll nicht ein bloßes Abfragen von Gegebenheiten zum Ziel haben, sondern – „soweit erforderlich“ – die Darlegung dahinter stehender theoretischer Annahmen. (FKP 23, S. 7). Eine dazugehörige „Gebrauchsanleitung“ wurde dem Ganzen vorangestellt. Das PP ist also ein methodischer Versuch, die (psychologische) Praxis auf den Begriff zu bringen.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Catalina Körner

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Auseinandersetzungsprozesse mit NS-Täter*innenschaft im familiären Kontext

Die deutsche Gesellschaft bestand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem maßgeblichen Teil aus Nazi-Täter*innen. Als Eltern, Großeltern, Lehrer*innen, politische Akteur*innen, Beamt*innen oder Kulturschaffende haben sie bis über die 1970er Jahre hinaus den Diskurs über den und die Darstellungsformen des NS in familiären Zusammenhängen, Politik, Kultur, Wissenschaft und Bildung wesentlich geprägt und gestaltet. Aus psychologischer Sicht stellt sich die Frage, welche subjektive Funktionalität die durch Tradierung teils immer noch aktuellen Narrative in der Gegenwartsgesellschaft erfüllen und wie Subjekte sich darin bewusst (anders) verhalten können oder alternative Denk- und Deutungsformen entwickeln.

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_innen: Leonie Knebel, Silvia Schriefers, Christine Daiminger, Elisabeth Summer (angefragt), Bernd Röhrle

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Psychotherapie steht ohnehin unter dem Verdacht, eine Anpassung an bestehende Herrschaftsverhältnisse zu leisten. Verhaltenstherapie als „Sozialtechnik“ zur Herstellung erwünschten Verhaltens trifft dieser Vorwurf traditionell besonders. Andererseits betonten Akteure der Verhaltenstherapie die Veränderbarkeit von Mensch und Gesellschaft und setzten in gemeindepsychologischer Tradition auf „Empowerment“ in der konkreten Lebenswelt der Betroffenen. Wie gehen Verhaltenstherapeut/innen solch widersprüchlichen Anforderungen und dem letztendlich nicht zu erfüllendem Auftrag, individuelle Probleme zu lösen ohne dessen Bedingungen zu beseitigen, um? Wie können Psychologisierungen vermieden werden? Und kann kollektive Handlungsfähigkeit ein therapeutisches Ziel sein? Solche und andere Fragen möchten wir mit Verhaltenstherapeut/innen verschiedener Generationen diskutieren.

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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