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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Teemu Suorsa

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Wie begründet man seine Handlungen als ein/e BeraterIn im Pädagogischen Kontext? Als Ausbilder von BeraterInnen habe ich die Möglichkeit gehabt, mit mehreren Professionellen und Studierenden der psychosozialen Beratung darüber zu sprechen, warum sie in bestimmten Situationen so handeln wie sie handeln. Als ein Ergebnis dieser Besprechungen habe ich mehrere individuelle Begründungsmuster rekonstruiert. In diesen Begründungsmustern wird aus den Perspektiven der Beteiligten dargestellt a) was die Situation war, b) wie die Beteiligten sich in dieser Situation gefühlt, wie sie gedacht oder gehandelt haben und c) warum sie so gefühlt, gedacht oder gehandelt haben. In meinem Vortrag werde ich zuerst kurz darüber sprechen, was für Begründungsmuster das sind, und ob man aus diesen individuellen Begründungsmustern typische Begründungsmuster gewinnen kann. Danach versuche ich zu exemplifizieren und zur Diskussion zu stellen, wie man solche Begründungsmuster mit Bezug auf aktuelle gesellschaftstheoretische Analysen konkretisieren könnte.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Denis Neumüller

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

»Mit einem Bein im Kapitalismus stecken, mit dem anderen weiterlaufen«*

In den vergangenen Jahren erlebte der Begriff der Commons eine Renaissance. Nicht nur die Verleihung des Wirtschaftsnobelpreis an die Commons-Forscherin Elinor Ostrom hat dazu beigetragen. Vor allem die sozialen Bewegungen des globalen Südens gegen neoliberale Privatisierungspolitik sowie neuartige kooperative Praxen von Menschen, die sich um die Herstellung und Pflege gemeinsam verfügbarer Ressourcen kümmern, haben einen Commons-Diskurs mit emanzipatorischer Perspektive hervorgebracht. Von der Produktion Freier Software und Wikipedia bis hin zu Nutzer_innengemeinschaften, Umsonstläden und Solidarischer Landwirtschaft entstehen Projekte und Handlungsweisen, die „jenseits von Markt und Staat“ die Verwertungslogik im Kapitalismus in Frage stellen.

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Julian Bierwirth

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

+ + + + WORKSHOP FÄLLT WEGEN KRANKHEIT DES REFERENTEN AUS + + + +

Lesarten der Marxschen Theorie

Kaum ein Theoretiker scheint derart umstritten wie Karl Marx. Egal ob bei KritikerInnen oder BefürworterInnen: es gibt wohl kaum eine Ansicht, die Marx noch nicht nachgesagt worden ist. In diesem Workshop soll es darum gehen, die Entwicklung der Debatte um die Marxsche Theorie nachzuzeichnen und die wesentlichen Strömungen zu identifizieren, die sich um ein adäquates Verständnis dieser Theorie bemühen. Der Fokus des Workshops wird dabei auf der Debatte im deutschsprachigen Raum liegen. Es soll ein Bogen gezogen werden vom traditionellen Parteimarxismus der 1. und 2. Internationale über den Westlichen Marxismus und die Neue Marx Lektüre bis hin zur Wertkritik. Dabei sollen wesentliche Konzepte der Interpretationen verdeutlicht und die Ursachen für die jeweils neuen Impulse herausgearbeitet werden. Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Konzepte soll im Anschluss über deren Bedeutung für die Konzeptionalisierung der Kritischen Psychologie diskutiert werden.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Julia Scholz

Tag/Zeit: Tag, Zeit offen

+ + + + FÄLLT WEGEN ERKRANKUNG DER REFERENTIN LEIDER AUS + + + +

Im Vortrag werde ich zuerst verschiedene Möglichkeiten, individuelle Identitätsentwürfe als queer zu begreifen, aufzeigen. Beispielsweise gibt es Menschen, die Ihre Identität als queer erleben, Menschen, die aktiv eine solche Selbstbezeichnung wählen und Menschen, die eine Selbstbezeichnung wählen, die unter queertheoretischen Auffassungen als queer zu bezeichnen wäre. Es bietet sich dann die Möglichkeit einer Zwischendiskussion darüber, ob das Konstrukt von queeren Identitäten ein Widerspruch in sich ist, weil bestimmte queertheoretische Positionen gegen die Möglichkeit von Identitäten als queer argumentieren (im Gegensatz zu beispielsweise Strategien). Anschließend werden prototypische Identitätskonzeptionen der Mainstream-Psychologie ausgeführt. Problematisch an vielen psychologischen Mainstreamkonzepten von Identität ist aus queertheoretischer Perspektive u.a. die Zuschreibung von verankerten, stabilen, inneren Strukturen und teilweise die Annahme von Expert_inn_en, die ein Individuum von außen besser kategorisieren könnten, als das Individuum selbst.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_innen: Janek Niggemann, Felicitas Karimi

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Erziehung selbst ist eine problematische Angelegenheit. Viele Menschen sind in unterschiedlicher Art und Weise mit ihr beschäftigt, von ihr betroffen oder auch durch sie zu dem geworden, was sie sind. Der Staat hat Interessen an ihren Formen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Eltern an ihrer Wirksamkeit und Kinder oft daran, wie man ihre Schlupflöcher finden und nutzen kann. In Erziehung werden Erziehungsziele für andere gesetzt und beansprucht, die Erzogenen dorthin zu führen. Die Ziele sind nicht neutral, sondern eine komplexe Mischung aus Vorstellungen der Erziehenden und gesellschaftlichen Anforderungen – Mittel und Wege, sie zu realisieren, wechseln häufig zwischen Bestechung und Nötigung. Weiterlesen »

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Morus Markard

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Zum Zusammenhang zwischen subjektiver Erfahrung und gesellschaftlichen Strukturen

Gegenüber dogmatischen Setzungen kommt der „Erfahrung“ seit der neuzeitlichen Wissenschaft ein (ideologie-) kritisches Motiv zu. Der Bezug auf Erfahrung kann aber auch dazu dienen, Kritik an Praxis abzuwehren. Dieses Problem wird unter folgenden Aspekten vorgestellt: Begriffe und Erfahrung; Unmittelbarkeit und Vermitteltheit von Erfahrung; Verhältnisses von situativem Kontext und gesellschaftlicher Struktur. Schließlich sollen methodische Aspekte eines subjektwissenschaftlichen Erfahrungsbegriffs erörtert werden.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Josua Handerer

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Was Psychologiestudierende über ihr Studium denken und warum sie „besser“ protestieren sollten…

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich viele PsychologiestudentInnen etwas anderes unter „Psychologie“ vorstellen, als ihnen an der Universität geboten wird. Trotzdem wird die Ausrichtung der universitären Forschung und Lehre an psychologischen Fakultäten kaum diskutiert, geschweige denn kritisch in Frage gestellt. Um diese „Funkstille“ zu unterbrechen, wurden im Rahmen einer Onlinebefragung 2000 Psychologiestudierende dazu ermutigt, zu „kritischen“ Fragen Stellung zu beziehen. Weiterlesen »

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Morus Markard, Michael Zander, Thorben Knobloch, Maria Hummel, Nora Ruck, Sebastian Ruppel, Edith Borchers, Christoph Bialluch, Sissy Müller

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Journale und Institutionen kritischer Psychologie

Wie und wo drückt sich kritische Psychologie aus? Wie funktioniert ein kritisches Journal? Um welche Diskurse drehen sich aktuelle Publikationen? Wie lassen sich Forschungsprojekte, die abseits vom Mainstream stattfinden, unterstützen, umsetzen und veröffentlichen?

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_innen: Martin Fries, Vanessa Lux

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Psychologischer Forschung liegt immer — implizit oder explizit — eine Vorstellung davon zugrunde, wie die menschliche Natur beschaffen ist. Menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, die als Produkte gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen wären, werden dabei oft als natürliche Eigenschaften verstanden. Damit gelten sie dann als unveränderlich.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Thomas Goetzel

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Eine wissenschaftstheoretische Betrachtung

Die Depression ist, so scheint es, eine Krankheit unserer Zeit. Der großen öffentlichen Aufmerksamkeit korrespondieren zahlreiche wissenschaftliche Forschungsbemühungen den Ursachen der Depression auf die Spur zu kommen. Derzeit liegt jedoch keine einheitliche Theorie der Depression vor. Als Konsens gilt lediglich die vermeintliche Überlegenheit des biopsychosozialen Modells zur Erklärung „psychischer Störungen“. Dieses Modell kann aufgrund seiner Allgemeinheit aber nur wenig mehr als heuristische Kraft entfalten. De facto stehen viele unterschiedliche Erklärungsansätze zur Depression unvermittelt nebeneinander. Dies soll als Ausgangspunkt dienen, die Fruchtbarkeit einer historisch-wissenschaftstheoretischen Perspektive auszuloten. Zentrale Fragen sind dabei: Was ist eine psychische Störung? Wie ist dieser Begriff historisch entstanden? Was bedeuten in diesem Zusammenhang Begriffe wie Ursache, Kausalität und Erklärung? In welchem Verhältnis stehen Theorie und Wirklichkeit in der Depressionsforschung? Inwiefern können diese Fragen für Problemfelder aktueller Depressionsforschung hilfreich sein?

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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