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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Katrin Hillebrand, Marcel Thiel, Leoni Breuer

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Dieser Workshop richtet sich an alle, die im Laufe der Ferienuni Lust bekommen haben, sich mehr mit der Kritischen Psychologie auseinanderzusetzen oder damit frisch begonnen haben. Zum einen wird es im Workshop um organisatorische Aspekte gehen: Wie bringe ich die Kritische Psychologie an meine Uni? Wie gründe ich ein autonomes Seminar, einen Lesekreis oder ähnliches? Welche Probleme können dabei auftreten und wie kann ich sie vielleicht vermeiden? Welche UnterstützerInnen gibt es? Zum anderen wollen wir Möglichkeiten des inhaltlichen Einstiegs vorstellen, einen Überblick über Quellen geben und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen. Es wird außerdem nützliches Material (Filme, Reader etc.) zur Verfügung gestellt: bringt externe Festplatte, Laptop oder Stick mit!

Literatur-Tipps (nicht Voraussetzung für das Seminar):

  • DIY_Handout 2012
  • Marcel Thiel (2010), Probleme selbstbestimmten Lernens in der neoliberalen Dienstleistungshochschule am Beispiel eines autonomen Seminars zur Kritischen Psychologie. Ergebnisse eines Forschungspraktikums, in: Forum Kritische Psychologie 54, S. 112-124 (Download als PDF)
  • AStA FU Berlin (2003): Knackpunkte, Ursachen, Lösungsversuche bei Autonomen Seminaren (Download als PDF)
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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Jonas Westphal

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Grundlage der medikamentösen Behandlung von psychischen Erkrankungen ist  die Annahme diese würden im Zusammenhang mit Ungleichgewichten von Botenstoffen im Gehirn stehen. Die prominenteste Annahme ist, dass bei Depressionen ein Mangel an Serotonin vorläge. Es ist Allgemeinwissen, dass Serotonin etwas mit Depression und Glück zu tun hat. Bananen und Schokolade machen glücklich. In der Vermarktung der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, z.B. Prozac, spielt die Serotoninhypothese eine große Rolle, obwohl seit Jahren klar ist, dass diese nicht belegt und wenig wahrscheinlich ist. Weiterlesen »

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Thomas Teo

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Explaining epistemological violence and its consequences in psychology and the human sciences

Using Holzkamp’s Theory and Experiment from 1964, it is argued that the problem of the relationship of theoretical and empirical propositions has not been addressed, let alone solved, within mainstream psychology. The focus of this presentation is on the critical impact of Holzkamp’s methodological analyses for research on the Other.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Josef Held, Thomas Teo

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

In diesem Workshop diskutieren wir verschiedene Varianten kritischer Psychologie. Kritische Psychologie ist nicht nur im deutschsprachigen Raum von Relevanz, sondern auch in englischsprachigen und in anderen linguistischen Gegenden.

Josef Held wird die vielfältigen kritischen Ansätze im deutschsprachigen Raum mit seinen philosophischen Wurzeln darstellen, u.a. kritisch-psychoanalytische, tätigkeitstheoretische, handlungstheoretische und diskursive Ansätze in der Tradition von Foucault. Der Bezugspunkt für einen Vergleich ist dabei der subjektwissenschaftliche Ansatz von Klaus Holzkamp.

Thomas Teo erarbeitet den Zusammenhang von kritischer Psychologie und der Kritik der Psychologie, einer Psychologie, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt und mit anderen kritischen Bewegungen verbunden ist (critical disability studies, critical race theory, queer studies etc.). Von einer globalen Perspektive diskutiert er die Entwicklung kritischer Psychologie im englischsprachigen Raum, in Lateinamerika mit dem Fokus auf die kritischen Werke von Ignacio Martín-Baró (1942-1989), für Asien stellt er die Werke von Virgilio Enriquez (1942-1994) vor (Sikolohiyang Pilipino), für Afrika diskutiert er Frantz Fanon und sein Vermächtnis im südafrikanischen Kontext. Schließlich erhebt er die Frage, ob es legitim ist, kritische Psychologie innerhalb des Rahmens einer Indigenisierung zu verstehen.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Caroline Keller, Stefanie Girstmaier

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

In unserem Workshop möchte wir eine Einführung in die Intersektionalitätsdebatte bieten und mit den Teilnehmer_innen diskutieren. Unterschiede zwischen Menschen spielen eine große Rolle in der Mainstream-Psychologie, was sich etwa in der Auswahl der Methode (quanitfizierbare Messungen) oder in bestimmten Teildisziplinen (Differenzpsychologie, Diagnostik etc.) wiederspiegelt. Da sich die Psychologie aber gemeinhin als die Wissenschaft vom Erleben, Empfinden und Verhalten des Menschen versteht, bleiben die strukturellen Bedingungen dieser Differenzen weitestgehend unsichtbar. Intersektionalität als heuristisches Instrument kann nutzbar gemacht werden, um einen komplexen Machtbegriff in die psychologische Wissenschaft einzuführen, und Machtverhältnisse entlang der Achsen gender, race, class, body etc. gegenstandsbezogen sichtbar zu machen.

 

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Katrin Hillebrand

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Eine biographische Untersuchung

Wie entwickelt sich Engagement und widerständiges Handeln in der Biografie von Frauen? Welche Erfahrungen und Begründungsmuster spielen dabei eine Rolle? Welchen Handlungsmöglichkeiten und -behinderungen sehen sich Frauen in politischen Organisationen wie den Gewerkschaften gegenüber? Dies sind zentrale Fragen des Forschungsprojekts der Referentin, das unter der Betreuung von Prof. Held (Tübingen) durchgeführt wurde. Das Projekt konzentrierte sich dabei auf die Perspektive von Frauen, die sich ehrenamtlich in Gewerkschaften engagieren. Weiterlesen »

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Nora Räthzel

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Gegenwärtige Grenzen und zukünftige Perspektiven gewerkschaftlicher Umweltpolitik aus kritisch-psychologischer Sicht

Gewerkschaften auf internationaler und nationaler Ebene haben begonnen, sich aktiv in die Umweltschutzpolitik einzumischen. Dabei entwickeln sie verschiedene Diskurse, um den wahrgenommenen Gegensatz zwischen dem Schutz der Arbeitsplätze und den Schutz der Umwelt zu überwinden.

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Nora Räthzel

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Kritisch-Psychologische Anmerkungen

Die Strategien, die angewandt werden, Individuen zu umweltverträglichem Verhalten zu bewegen, sind bislang nur mäßig erfolgreich gewesen. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen:

  1. zu versuchen, effizientere Strategien zur Verhaltensänderung innerhalb des gegebenen theoretischen Rahmens zu finden,
  2. die theoretischen Grundlagen, auf denen die bisherigen Strategien zur Verhaltensänderung basieren, kritisch zu hinterfragen und einen alternativen theoretischen Rahmen für zukünftige Interventionen und Forschung vorzuschlagen.

Ich möchte den zweiten Weg gehen.
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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Janek Niggemann, Michael Zander

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Oder die Frage, wer sich wie warum die Finger schmutzig macht

Pierre Bourdieu hat mit seinen Konzepten Habitus und Feld versucht, gesellschaftliche Bedingungen und unbewusste Wahrnehmungs- und Handlungsschemata aufeinander zu beziehen. Die Kritische Psychologie spricht demgegenüber vom Verhältnis objektiver Bestimmtheit und subjektiver Bestimmung, von Handlungsfähigkeit, Handlungsbehinderungen und subjektiver Funktionalität im Umgang mit objektiven Bedingungen. Beide Ansätze grenzen sich auf ihre Weise von „Subjektivismus“ und „Objektivismus“ ab, also von Sichtweisen, die das Subjekt als völlig autonom oder sie sich als Agenten einer gesellschaftlichen Struktur vorstellt. Im Workshop diskutieren wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den „Praxeologien“ Bourdieus und der Kritischen Psychologie.

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_innen: Katrin Reimer, Guido Speckmann

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Studien – Ergebnisse – Kritik

In welchem Ausmaße sind antikapitalistische, kapitalismus- und globalisierungskritische Einstellungen in der Bevölkerung Deutschlands verbreitet? Haben sie im Gefolge der Wirtschaftskrise von 2008ff. eine Zunahme erfahren oder ist eine Kontinuität zu beobachten, die von den aktuellen Krisen unberührt bleibt? Was ist unter Antikapitalismus und Kapitalismuskritik genau zu verstehen?

Anhand von zwei repräsentativen Studien werden diese Fragen von Guido Speckmann behandelt und deren Ergebnisse/Methoden vorgestellt. Katrin Reimer kommentiert aus »subjektwissenschaftlicher« Perspektive. Denn mit Blick auf Morus Markard’s Arbeit „Einstellung – Kritik eines sozialpsychologischen Grundkonzepts“ (1984) ist in der Kritischen Psychologie die Relevanz des Konzeptes ‚Einstellung‘ und die damit verbundene quantitative Fragebogen-Methodik grundsätzlich in Frage gestellt worden. Katrin Reimer hat diesen Ansatz jüngst auf Studien rechtsextremer Einstellungen weitergeführt. Fragen drängen sich auf: Was ist der Gehalt derartiger Studien? Müssten andere Wege zur Erforschung von ‚Kapitalismuskritik‘ etc. gegangen werden, wenn diese dem Anspruch emanzipatorischer Psychologie (und Praxis) gerecht werden wollen?

Literatur (optional): „Irritierend hoch?!“, Verbreitung und Ambivalenz antikapitalistischer Einstellungen in Deutschland, in: Z. Nr. 87, September 2011. online unter: http://www.linksnet.de/de/artikel/26893

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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