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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Stefan Meretz

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Kritik einer analytischen Figur

Die Figur des »Arrangements mit den Herrschenden« verbindet im kritisch-psychologischen Konzept der Selbstfeindschaft die Bedürfnisumsetzung des Individuums mit den Partialinteressen der »Herrschenden«: Das Individuum versucht unter Verzicht auf die Verfügungserweiterung und Akzeptanz der bestehenden Bedingungen seine Bedürfnisbefriedigung sicherzustellen und stärkt damit jene Verhältnisse, die (mindestens langfristig) seiner Bedürfnisbefriedigung entgegenstehen.

Doch: Wer sind die »Herrschenden«? Wer gehört zu ihnen, wer nicht? Ist eine Grenzziehung zwischen »denen« und »uns« überhaupt möglich? Oder gehören auch »wir« zu den »Herrschenden«? Oder sind »Herrschende« depersonifiziert als »herrschende Verhältnisse« zu verstehen? Ermäßigt sich dadurch aber das Problem? Wie also können die multiplen Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus angemessen thematisiert werden ohne in Personifikationen oder gar Personalisierungen zu fallen?

Um dies und anderes soll es in dem spontan gebildeten Workshop gehen!

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: JMD

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Macht Glück handlungsfähig oder macht Handlungsfähigkeit glücklich?

Was ist Glück? Macht Geld glücklich? Ist Glück im Rausch zu finden oder in der Tugend? Ist Glück in Beziehungen zu anderen zu finden? Oder ist Glück für den Menschen nicht vorgesehen? Sind diese Fragesstellungen der akademischen Psychologie im großen Rahmen und auch der Kritischen Psychologie fern geblieben, beschäftigt sich seit jeher die Philosophie mit der Frage nach der Glückseligkeit. Wie kann jedoch eine Glücksforschung gefasst werden, die sich weder der Positiven Psychologie zuordnet, noch kitschig-verallgemeinert? In dieser Arbeit sollte zunächst ein philosophischer Überblick über die verschiedenen Auffassungen des Glücks stattfinden, um anschließend Glück aus kritisch-psychologischer Sichtweise zu betrachten. Wie können unter methodologischen Gesichtspunkten Interviews analysiert und interpretiert werden? Wie kann weiterhin Glücksforschung als handlungsermöglichend verstanden werden, im Sinne der Marx’schen Aussage, „Unser Glück gehört Milionen“? Diese Fragen sollen anhand der Analyse von drei qualitativen Interviews untersucht werden, sowie am Beispiel einschlägiger Texte diskutiert werden.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Torsten Bultmann

Tag/Zeit: Dienstag, 11.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Die zunehmende Verdrängung kritischer Wissenschaft aus den Hochschulen ist die Kehrseite von deren wettbewerbspolitischem institutionellen Umbau, der häufig unter dem Schlagwort ›Ökonomisierung‹ zusammengefasst wird. Dieser Umbau zielt vordergründig auf »Effizienzsteigerung«, zu Deutsch: mit einer konstant knapp gehaltenen finanziellen Grundausstattung der Hochschulhaushalte einen maximalen Output zu erzielen. Auf diese Weise hält die Betriebswirtschaft in die Hochschulsteuerung Einzug, welche zugleich die Verkoppelung hochschulinterner Abläufe mit dem ökonomischen System garantiert – und diesen Vorgang zugleich gegenüber jeglicher Kritik neutralisiert. Wissenschaftspolitisch bedeutet dies die Konzentration auf den jeweiligen Mainstream oder das bisher schon Erfolgreiche und gesellschaftlich Anerkannte. Eine dazu alternative Wissenschaft, welche diese Abläufe selbst in Frage stellt oder auch nur irritiert oder gar ihre eigenen Produktionsbedingungen sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in ihre Kritik einbezieht, hat es unter solchen Bedingungen immer schwerer. Drei Fragen sollen auf der Veranstaltung erörtert werden. Erstens: wie konnten sich überhaupt zumindest in Teilbereichen des Hochschulsystems gegenüber dem gesellschaftlichen Mainstream kritische Schulen und Denktraditionen etablieren? Zweitens: Wie laufen deren Verdrängungsprozesse heute konkret ab? Drittens: Wie könnten künftige Existenzbedingungen kritischer Wissenschaft gedacht werden?

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Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Teemu Suorsa

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Wie begründet man seine Handlungen als ein/e BeraterIn im Pädagogischen Kontext? Als Ausbilder von BeraterInnen habe ich die Möglichkeit gehabt, mit mehreren Professionellen und Studierenden der psychosozialen Beratung darüber zu sprechen, warum sie in bestimmten Situationen so handeln wie sie handeln. Als ein Ergebnis dieser Besprechungen habe ich mehrere individuelle Begründungsmuster rekonstruiert. In diesen Begründungsmustern wird aus den Perspektiven der Beteiligten dargestellt a) was die Situation war, b) wie die Beteiligten sich in dieser Situation gefühlt, wie sie gedacht oder gehandelt haben und c) warum sie so gefühlt, gedacht oder gehandelt haben. In meinem Vortrag werde ich zuerst kurz darüber sprechen, was für Begründungsmuster das sind, und ob man aus diesen individuellen Begründungsmustern typische Begründungsmuster gewinnen kann. Danach versuche ich zu exemplifizieren und zur Diskussion zu stellen, wie man solche Begründungsmuster mit Bezug auf aktuelle gesellschaftstheoretische Analysen konkretisieren könnte.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Denis Neumüller

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

»Mit einem Bein im Kapitalismus stecken, mit dem anderen weiterlaufen«*

In den vergangenen Jahren erlebte der Begriff der Commons eine Renaissance. Nicht nur die Verleihung des Wirtschaftsnobelpreis an die Commons-Forscherin Elinor Ostrom hat dazu beigetragen. Vor allem die sozialen Bewegungen des globalen Südens gegen neoliberale Privatisierungspolitik sowie neuartige kooperative Praxen von Menschen, die sich um die Herstellung und Pflege gemeinsam verfügbarer Ressourcen kümmern, haben einen Commons-Diskurs mit emanzipatorischer Perspektive hervorgebracht. Von der Produktion Freier Software und Wikipedia bis hin zu Nutzer_innengemeinschaften, Umsonstläden und Solidarischer Landwirtschaft entstehen Projekte und Handlungsweisen, die „jenseits von Markt und Staat“ die Verwertungslogik im Kapitalismus in Frage stellen.

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Julian Bierwirth

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

+ + + + WORKSHOP FÄLLT WEGEN KRANKHEIT DES REFERENTEN AUS + + + +

Lesarten der Marxschen Theorie

Kaum ein Theoretiker scheint derart umstritten wie Karl Marx. Egal ob bei KritikerInnen oder BefürworterInnen: es gibt wohl kaum eine Ansicht, die Marx noch nicht nachgesagt worden ist. In diesem Workshop soll es darum gehen, die Entwicklung der Debatte um die Marxsche Theorie nachzuzeichnen und die wesentlichen Strömungen zu identifizieren, die sich um ein adäquates Verständnis dieser Theorie bemühen. Der Fokus des Workshops wird dabei auf der Debatte im deutschsprachigen Raum liegen. Es soll ein Bogen gezogen werden vom traditionellen Parteimarxismus der 1. und 2. Internationale über den Westlichen Marxismus und die Neue Marx Lektüre bis hin zur Wertkritik. Dabei sollen wesentliche Konzepte der Interpretationen verdeutlicht und die Ursachen für die jeweils neuen Impulse herausgearbeitet werden. Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Konzepte soll im Anschluss über deren Bedeutung für die Konzeptionalisierung der Kritischen Psychologie diskutiert werden.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Julia Scholz

Tag/Zeit: Tag, Zeit offen

+ + + + FÄLLT WEGEN ERKRANKUNG DER REFERENTIN LEIDER AUS + + + +

Im Vortrag werde ich zuerst verschiedene Möglichkeiten, individuelle Identitätsentwürfe als queer zu begreifen, aufzeigen. Beispielsweise gibt es Menschen, die Ihre Identität als queer erleben, Menschen, die aktiv eine solche Selbstbezeichnung wählen und Menschen, die eine Selbstbezeichnung wählen, die unter queertheoretischen Auffassungen als queer zu bezeichnen wäre. Es bietet sich dann die Möglichkeit einer Zwischendiskussion darüber, ob das Konstrukt von queeren Identitäten ein Widerspruch in sich ist, weil bestimmte queertheoretische Positionen gegen die Möglichkeit von Identitäten als queer argumentieren (im Gegensatz zu beispielsweise Strategien). Anschließend werden prototypische Identitätskonzeptionen der Mainstream-Psychologie ausgeführt. Problematisch an vielen psychologischen Mainstreamkonzepten von Identität ist aus queertheoretischer Perspektive u.a. die Zuschreibung von verankerten, stabilen, inneren Strukturen und teilweise die Annahme von Expert_inn_en, die ein Individuum von außen besser kategorisieren könnten, als das Individuum selbst.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Josua Handerer

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Was Psychologiestudierende über ihr Studium denken und warum sie „besser“ protestieren sollten…

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich viele PsychologiestudentInnen etwas anderes unter „Psychologie“ vorstellen, als ihnen an der Universität geboten wird. Trotzdem wird die Ausrichtung der universitären Forschung und Lehre an psychologischen Fakultäten kaum diskutiert, geschweige denn kritisch in Frage gestellt. Um diese „Funkstille“ zu unterbrechen, wurden im Rahmen einer Onlinebefragung 2000 Psychologiestudierende dazu ermutigt, zu „kritischen“ Fragen Stellung zu beziehen. Weiterlesen »

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_innen: Martin Fries, Vanessa Lux

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Psychologischer Forschung liegt immer — implizit oder explizit — eine Vorstellung davon zugrunde, wie die menschliche Natur beschaffen ist. Menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, die als Produkte gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen wären, werden dabei oft als natürliche Eigenschaften verstanden. Damit gelten sie dann als unveränderlich.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_innen: Myriam Kaiser, Moritz Thede Eckart, Johannes Peter Gerhard Haas, Franziska Heinz, Felix Blind

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Im ersten Teil stellen wir in Form von Vorträgen die Methode der subjektwissenschaftlichen Re-Interpretation psychologischer Theorien vor. Dieses Verfahren der Auseinandersetzung bediente sich Klaus Holzkamp u.a. in dem Buch „Lernen. Eine subjektwissenschaftliche Grundlegung“ um Verkürzungen in traditionellen Lerntheorien aufzuweisen. Hierauf aufbauend entwickelte er eine kritisch-psychologische Lerntheorie. Aus Holzkamps „Lernen“-Buch möchten wir seine Kritik und Weiterentwicklung der für den Bereich der Klinischen Psychologie wichtigsten Theorien – der klassischen, instrumentellen und kognitiven Lerntheorien – darstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren.

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Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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