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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Jan Aleith

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Ein Handlungsforschungsprojekt im Spannungsfeld zwischen theoretischem Anspruch und praktischer Umsetzung

Das klassische Normalarbeitsverhältnis wird zunehmend abgelöst von anderen, meist prekären Beschäftigungsverhältnissen wie Befristungen, Honorar-, Teilzeit- und Werkverträgen und Leiharbeit. Dadurch sinken auch die Handlungsmöglichkeiten für die betriebliche Mitbestimmung. Arbeitnehmerrechte werden entweder ganz außer Kraft gesetzt oder für den Einzelnen nicht mehr durchsetzbar. Fragmentierte Arbeitszeiten, fehlende Arbeitszusammenhänge, unklare Betriebszugehörigkeiten und unklare Verantwortlichkeiten erschweren Solidarisierungsversuche massiv. Die Auswirkungen auf das gesamtgesellschaftliche Solidarsystem sind kaum abzuschätzen, denn sie betreffen Kranken-, Renten- und Unfallversicherungen, Transferleistungen und die Verlagerung der Qualifizierung in die staatliche Verantwortung. Bei einer derartig fortgeschrittenen Desintegration unserer (Arbeits-) Gesellschaft stellt sich die Frage, wo noch Ansätze zu einer dringend erforderlichen Re-Solidarisierung gefunden werden können.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_innen: Tom Uhlig, Robin Iltzsche, Jonas Rüppel

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Der Workshop soll der Einführung in die theoretischen Grundlagen der psychoanalytischen Sozialpsychologie dienen. Orientiert an der Struktur autonomer Tutorien, wie wir sie seit einigen Semestern an der Uni Frankfurt institutionalisieren konnten, um uns Ansätze kritischer Psychologie anzueignen, werden wir zunächst in einem kurzen Referat die Geschichte und Entwicklung der psychoanalytischen Sozialpsychologie im Kontext der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule skizzieren. Anschließend wollen wir einen kurzen psychoanaltisch-sozialpsychologischen Aufsatz gemeinsam lesen und dessen Aktualität und gesellschaftskritisches Potential diskutieren.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Grete Erckmann

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie und das Schulsystem

Der Workshop führt in die subjetwissenschaftliche Lerntheorie ein und stellt dem die Bedingungen für Lernen im Kontext von Schule gegenüber. Klaus Holzkamp entwickelt in seinem so genannten »Lernen-Buch« den Begriff des Lernens aus einer neuen Perspektive. Er versteht Lernen als Erweiterung subjektiver Erfahrungs- und Lebensmöglichkeiten ausgehend vom lernenden Subjekt und seinen Motiven. Er entwickelt so eine Lerntheorie vom Subjektstandpunkt in Abgrenzung von Lerntheorien der traditionellen Psychologie.

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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Martin Fries

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

In meinem Vortrag möchte ich ein zentrales Theoriestück aus Holzkamps „Grundlegung der Psychologie“ einer kritischen Analyse unterziehen: Die Bestimmung der „gesellschaftlichen Natur des Menschen“. Meine Kritik setzt bei den impliziten philosophischen Voraussetzungen Holzkamps an, bei der marxistisch-leninistischen Wissenschafts- und Erkenntnistheorie. Von da aus lässt sich aufweisen, dass Holzkamp nicht in der Lage ist, ein wirklich (ideologie-)kritisches Verständnis des empirischen Materials zu erlangen, das ihm zur argumentativen Grundlage dient. Ebenso leitet sein politisches Vorverständnis die Anordnung des Materials. Ich meine zeigen zu können, dass bei Holzkamp als Mensch überhaupt eine marxistische Projektion ausgegeben wird: das aus seiner kapitalistischen Formbestimmtheit gelöste weiße, proletarische, männliche Individuum.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Thomas Teo

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Explaining epistemological violence and its consequences in psychology and the human sciences

Using Holzkamp’s Theory and Experiment from 1964, it is argued that the problem of the relationship of theoretical and empirical propositions has not been addressed, let alone solved, within mainstream psychology. The focus of this presentation is on the critical impact of Holzkamp’s methodological analyses for research on the Other.

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Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_innen: Janek Niggemann, Michael Zander

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Oder die Frage, wer sich wie warum die Finger schmutzig macht

Pierre Bourdieu hat mit seinen Konzepten Habitus und Feld versucht, gesellschaftliche Bedingungen und unbewusste Wahrnehmungs- und Handlungsschemata aufeinander zu beziehen. Die Kritische Psychologie spricht demgegenüber vom Verhältnis objektiver Bestimmtheit und subjektiver Bestimmung, von Handlungsfähigkeit, Handlungsbehinderungen und subjektiver Funktionalität im Umgang mit objektiven Bedingungen. Beide Ansätze grenzen sich auf ihre Weise von „Subjektivismus“ und „Objektivismus“ ab, also von Sichtweisen, die das Subjekt als völlig autonom oder sie sich als Agenten einer gesellschaftlichen Struktur vorstellt. Im Workshop diskutieren wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den „Praxeologien“ Bourdieus und der Kritischen Psychologie.

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Themenblock: »Gesellschaftskritik«

Referent_in: Josef Held

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Was bewegt junge Menschen im Dienstleistungsbereich? oder: Macht und Ohnmacht der Arbeitnehmer/innen

Für das Projekt U35 der Tübinger Forschungsgruppe war der Ausgangspunkt die Beobachtung vieler Betriebsräte, Vertrauensleute und Gewerkschafter/innen im Dienstleistungsbereich, dass die jungen Beschäftigten zwischen 25 und 35 Jahren aktuell sich weniger als andere Altersgruppen an Mitbestimmung und Interessenvertretung interessiert zeigten. Das Projekt übernahm die Aufgabe die Gründe dafür zu erforschen.

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Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Stefan Meretz

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Letzter Teil einer vierteiligen Einführung in die Grundlegung der Psychologie (GdP) von Klaus Holzkamp. Mit anschließendem Tutorium. Geeignet für Einsteiger*innen, die zentrale Begriffe der Kritischen Psychologie kennen lernen wollen.

Teil 4: Handlungsfähigkeit im Kapitalismus

Die subjektiven Handlungsgründe sind der neue zentrale Vermittlungsbegriff im Mensch-Welt-Verhältnis. Unter den Bedingungen gegensätzlicher Partialinteressen im Kapitalismus gibt es »gute Gründe«, die eigene Handlungsfähigkeit unter Akzeptanz der gegebenen Bedingungen auf Kosten von anderen zu behaupten oder eine erweiterte Verfügung über die Bedingungen durch kooperativen Zusammenschluss mit anderen anzustreben. Interpersonale Beziehungen, Denken, Emotionen und Motivation lassen sich in diesem Spannungsfeld von restriktiver und verallgemeinerter Handlungsfähigkeit analysieren.

Literatur: Stefan Meretz (2012), Die »Grundlegung der Psychologie« lesen, online: grundlegung.de/buch

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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