Druckansicht

Themenblock: »Freestyle«

Referent_in: Vorbereitungsteam Ferienuni

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 17:00–18:30 Uhr

Abschließend zu den vielen verschiedenen Veranstaltungen wünschen wir uns von den TeilnehmerInnen eine Rückmeldung. Welche Themen hätten mehr Platz gebraucht? Welche Themen haben gefehlt? Welche Fragen konnten nicht angesprochen werden? Gibt es Anregungen für die nächste Ferienuni? Wie zufrieden sind die TeilnehmerInnen mit der diesjährigen Ferienuni? Wir freuen uns über Rückmeldungen und Anregungen für zukünftige Veranstaltungen, sowie über zusätzliche Diskussionen.

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Klaus Ottomeyer

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 14:30–16:30 Uhr

Psychologie und Psychotherapie zwischen Anpassung und Widerstand

Am Beispiel der Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen und Opfern von Verfolgung wird besonders deutlich, dass wir uns einerseits auf eine unmittelbare heilsame Begegnung mit unseren KlientInnen /PatientInnen einlassen müssen, und dass es auf der anderen Seite oftmals einen anhaltenden schädigenden und diskrimierenden Kontext gibt, der beim Namen genannt und kritisiert werden muss. Es gibt einen therapeutischen und einen (menschenrechts-) politischen Ego State. Wir pendeln zwischen Beruhigung und Empörung. Diese inneren Zustände befinden sich in einem Spannungsverhältnis und müssen in irgendeiner Form ausbalanciert und aufeinander bezogen werden. In der Veranstaltung werden Beispiele aus der Arbeit mit Flüchtlingen und Kinderüberlebenden des Nazi-Terrors vorgestellt und diskutiert.

Druckansicht

Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Christina Kaindl

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Emotionalität ist ein zentraler Begriff in der Kritischen Psychologie. Das Konzept selbst, wie es sich zu anderen Begriffen (Handlungsfähigkeit, Denken, Handeln) verhält, welche Rolle ein Verständnis von Gesellschaft und Kapitalismus darin spielt, soll geklärt werden; wie unterscheidet es sich vom Verständnis von Emotionalität in andern psychologischen Ansätzen? In der Arbeitswelt, in der öffentlichen wie psychologischen Diskussion nehmen Emotionen heute einen veränderten – größeren – Stellenwert ein, als zur Zeit der Entwicklung der Kritischen Psychologie; muss es aktualisiert werden?

Druckansicht

Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Christina Kaindl

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Handlungsfähigkeit ist der Begriff, in dem gesellschaftliche und individuelle Dimensionen zusammengedacht werden; die Widersprüche von leben und handeln im Kapitalismus sollen mit der Konkretisierung in „restriktiven / verallgemeinerte Handlungsfähigkeit“ analysierbar werden. Das Konzept wird häufig missverstanden, als handele es sich um Normen, um ein soziologisches Handlungskonzept oder als gehe es um die Kategorisierungen von Menschen. Im Workshop wollen wir klären, wie Handlungsfähigkeit im Rahmen der subjektwissenschaftlichen Herangehensweise der Kritischen Psychologie zu fassen ist und offen Fragen diskutieren.

Druckansicht

Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Grete Erckmann

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie und das Schulsystem

Der Workshop führt in die subjetwissenschaftliche Lerntheorie ein und stellt dem die Bedingungen für Lernen im Kontext von Schule gegenüber. Klaus Holzkamp entwickelt in seinem so genannten »Lernen-Buch« den Begriff des Lernens aus einer neuen Perspektive. Er versteht Lernen als Erweiterung subjektiver Erfahrungs- und Lebensmöglichkeiten ausgehend vom lernenden Subjekt und seinen Motiven. Er entwickelt so eine Lerntheorie vom Subjektstandpunkt in Abgrenzung von Lerntheorien der traditionellen Psychologie.

Weiterlesen »

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Ariane Brenssell

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Zur Pathologisierung und Ent-Pathologisierung gesellschaftlicher Probleme

Antidepressiva-Vergaben, klinische Diagnosen wie Depressionen, Burn-out, Angststörungen … steigen rapide an. Gesellschaftliche Probleme und Krisen werden immer weiter pathologisiert und individualisiert. Es gibt kaum mehr eine Sprache jenseits der Klinischen (Störungen!) die alltägliches/psychische Leiden an den Verhältnissen erfasst. Weiterlesen »

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: AG Berufspraxis

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 19:00–21:00 Uhr

Diese Abendveranstaltung gibt allen, die sich für eine kritische Praxis interessieren die Möglichkeiten, Erfahrungen aus der eigenen Arbeit, Eindrücke und Fragen aus den bisherigen Workshops und Diskussionsveranstaltungen des Themenblocks »Kritische Praxis: Therapie und Beratung« einzubringen und zur Diskussion zu stellen.

Weiterlesen »

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_innen: Leonie Knebel, Silvia Schriefers, Christine Daiminger, Elisabeth Summer (angefragt), Bernd Röhrle

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 16:30–18:00 Uhr

Psychotherapie steht ohnehin unter dem Verdacht, eine Anpassung an bestehende Herrschaftsverhältnisse zu leisten. Verhaltenstherapie als „Sozialtechnik“ zur Herstellung erwünschten Verhaltens trifft dieser Vorwurf traditionell besonders. Andererseits betonten Akteure der Verhaltenstherapie die Veränderbarkeit von Mensch und Gesellschaft und setzten in gemeindepsychologischer Tradition auf „Empowerment“ in der konkreten Lebenswelt der Betroffenen. Wie gehen Verhaltenstherapeut/innen solch widersprüchlichen Anforderungen und dem letztendlich nicht zu erfüllendem Auftrag, individuelle Probleme zu lösen ohne dessen Bedingungen zu beseitigen, um? Wie können Psychologisierungen vermieden werden? Und kann kollektive Handlungsfähigkeit ein therapeutisches Ziel sein? Solche und andere Fragen möchten wir mit Verhaltenstherapeut/innen verschiedener Generationen diskutieren.

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_innen: Christina Kaindl, Leonie Knebel, Charlotte Jurk, Elisabeth Summer (angefragt)

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Ist Depression eine (Volks)krankheit?

In der moderierten Diskussionsveranstaltung stellen die Referentinnen, die sich in unterschiedlicher Weise auf Ehrenbergs „Das schöpfte Selbst“ beziehen, zunächst ihre Thesen zum Verhältnis von Depression und Gesellschaft vor. Im Anschluss findet eine Diskussion zu den teils kontroversen, teils ähnlichen Thesen mit den Teilnehmenden statt. Jurk beschreibt den Zusammenhang von gesellschaftlich-sozialen Zumutungen auf der einen Seite und der Pathologisierung der daraus resultierenden Nöte. Historisch verfolgt sie, in welchem Maß der Zugriff auf das Seelische zugenommen hat und welche Gefahren das birgt. Psychische Erkrankungen sind ein Geschäftsfeld mit hohen Gewinnerwartungen geworden, Depression ist dabei ein so schwammiger Begriff, dass er sich gut dafür eignet, massenhafte Bedürftigkeit nach Behandlung herzustellen. Kaindl beschreibt subjektwissenschaftliche Zugänge zur Depression und die Erkenntnisgrenzen der Psychoanalyse im Neoliberalismus. Dabei führt sie aus, warum die Depression als „Krankheit unserer Zeit“ verstanden werden muss. Summer überprüft die Stichhaltigkeit von Ehrenbergs These, die depressive Stimmung sei als Zeitkrankheit vom gesellschaftlichen Wandel und Selbstverwirklichungsdiskus verursacht, anhand eigener therapeutischer Praxisfälle und stellt Überlegungen zum Hinterfragen neoliberaler Anforderungen in der Psychotherapie bei Depression an.

Moderation: Leonie Knebel

Druckansicht

Themenblock: »Kritische Praxis«

Referent_in: Vanessa Lux

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

„Ich bin so, das ist angeboren“ – „Kann man das testen?“ – „Was bedeutet das für meine Kinder?“ Wer als Praktiker oder Praktikerin mit diesen und ähnlichen Aussagen konfrontiert ist, wird versuchen, die Veränderbarkeit psychischen Leids und psychischer Problemlagen zu betonen und auf das Potpourri therapeutischer Möglichkeiten verweisen. Psychologische Praxis zielt auf Veränderung, und die Vorstellung „Biologie ist Schicksal“ steht dem diametral entgegen. Und dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl. Ist genetische Forschung zum Psychischen doch mit dem Versprechen angetreten, den Einfluss einzelner Gene auf psychisches Erleben aufzuklären – und wie es lange schien, mit Erfolg: Nur allzu oft war in den Medien vom „Schizophrenie-“, „Depressions-“ und „Alkoholismus-Gen“ die Rede, das „gefunden“, „identifiziert“ oder „entdeckt“ worden sei. Erst seit kurzem werden komplexere Annahmen des Zusammenhangs zwischen der DNA und psychischen Prozessen – etwa unter dem Stichwort „Epigenetik“ – in Forschung und Medienöffentlichkeit diskutiert. Wie aber passen die Suche nach dem Schizophrenie-Gen, das biologische Wissen um die Komplexität auf DNA-Ebene und die Betonung von Veränderbarkeit in der psychologischen Praxis zusammen? Eine wichtige Vermittlungsfunktion erfüllt hier das Vulnerabilitäts-Stress-Modell – eine spezielle Variante des biopsychosozialen Krankheitsmodells, das seit einigen Jahren das biologische Krankheitsmodell weitgehend ersetzt hat. Im Workshop wird diesen Zusammenhängen nachgegangen. Dabei wird die Bedeutung der Genetik für psychologische Praxis kritisch hinterfragt, und es werden Umgangsstrategien mit biologisch-deterministischen Aussagen für die Praxis erarbeitet. Je nach Interesse der Teilnehmenden ist es auch möglich, Fragen zum gegenwärtigen Stand der genetischen Forschung zum Psychischen und den hierbei verwendeten Forschungsmethoden zu klären.

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
Entries (RSS) and Comments (RSS).