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Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_innen: Christian Küpper, Sarah Dittel

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Zur Verallgemeinerbarkeit subjektiver Erfahrungen von Ver-rücktheit

Abweichung auf Irrwegen? Sinn im Nicht-Sinn? Unverständliches Sprechen und Handeln? Ver-rücktsein auf einer intersubjektiv verständlichen Ebene? Steckt im »Frau-Sein« schon das Ver-rücktsein drin? Wenn, wie manchmal vorgetragen, alle ein bisschen ver-rückt sind, was ist dann das Gemeinsame, was ist das Ver-rückte? Ver-rücken Menschen an die Grenzen des intersubjektiv Verstehbaren, um etwas zu kommunizieren, was anders nicht gelingt? Sind Ver-rückungen subjektiver Ausdruck psychischen Leidens in Anbetracht gewaltvoller Lebensverhältnisse?

Diese oder ähnliche Fragen sind vielen bekannt, sie dienen uns als Aufhänger für unsere Überlegungen. Es wird einen kleinen Input geben, welcher einen Diskussionsrahmen stecken soll. Im Anschluss an kritisch-psychologische Bestimmungen menschlicher Subjektivität werden wir uns u.a. auf Erich Wulffs »Wahnsinnslogik« beziehen und stellen die Frage nach der Geschlechtlichkeit des Wahnsinns. Den Fokus richten wir dabei nicht auf die Kritik der psychiatrischen Ordnung und der klinisch-psychologischen Störungs- und Krankheitskonzepte. Vielmehr wollen wir uns dem Phänomen der Ver-rücktheit von der Seite der subjektiven Erfahrung nähern und uns darüber verständigen, wie ein subjektwissenschaftlicher Zugang zu Ver-rücktheit aussehen müsste, welche Möglichkeiten der Verallgemeinerbarkeit ver-rückter Erfahrungen bestehen, ob es eine besondere Erfahrungsqualität »Ver-rücktheit« gibt und wie das Verhältnis von Normalität und Abweichung innerhalb der subjektiven Erfahrung sich darstellt.

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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