Kritische Praxis: Therapie und Beratung

Die Erfahrung, dass psychologische Theorien in der Praxis nicht ohne weiteres anwendbar sind und die Anwendung psychologischer Praktiken nicht unbedingt im Interesse der Betroffenen ist, war ein Ausgangspunkt zur Kritik der Psychologie. Daran schlossen sich Fragen nach einer praktisch relevanten und gesellschaftskritischen Psychologie, die zur Selbstaufklärung des Menschen über seine gesellschaftlichen und sozialen Abhängigkeiten beitrage. Im Spannungsfeld zwischen Kritik an Therapie, Beratung und Diagnostik als Anpassungs- und Selektionstechniken und der Entwicklung emanzipatorischer Perspektiven für professionell Helfende und Betroffene bewegen sich kritische Praktikerinnen und Praktiker auch heute. Welche gesellschaftliche Funktion hat psychologische Berufspraxis im neoliberalen Gesundheits- und Sozialsystem? Welche Möglichkeiten ergeben sich für Widerstand im Berufsalltag? (Wie) können Psychotherapie, psychosoziale Beratung und klinisch-psychologische Diagnostik subjektwissenschaftlich betrieben werden? Und welche Schwierigkeiten und Hindernisse ergeben sich in der konkreten Arbeit?


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