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Themenblock: »Einführendes«

Referent_in: Morus Markard

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 10:30–12:00 Uhr

Die subjektwissenschaftlichen Methodenvorstellungen der Kritischen Psychologie ergeben sich weniger aus methodischen Orientierungen wie „qualitativ“ / „quantitativ“ als aus den theoretischen Voraussetzungen einer „Psychologie vom Standpunkt des Subjekts“. Der übergreifende Gesichtspunkt ist die Theoriesprache:„Begründungsdiskurs“ (der sich, „verborgen“, auch in nomothetischen Theorien und deren Bedingtheitsdiskurs aufweisen lässt). Theorien sollen zur Selbstverständigung der Beteiligten dienen; Andere zu „verstehen“ allein bedeutet aber keineswegs, kein Herrschafts- und Kontrollinteresse zu bedienen.
Neben der Bildung von Theorien, die Merkmal qualitativer Methoden ist, beansprucht Kritische Psychologie auch die systematische Gewinnung der Begriffe, in denen Theorien gebildet werden. Subjektwissenschaftliche Geltung und Verallgemeinerung beziehen sich auf das Verhältnis von Handlungsbehinderungen und Handlungsmöglichkeiten – nicht auf Merkmale von Personen. Gegenstand der Forschung sind nicht (andere) Menschen als Erkenntnisobjekte, sondern die Welt, wie sie von ihnen erfahren wird (statt dass danach gefragt wird, wie die Welt auf die Individuen wirkt). Die Beteiligten sollen als „Mitforschende“ begriffen werden. Das alles funktioniert nicht glatt: Hier gilt für die Methode, was Gramsci für emanzipatorische Theorie formulierte: Widersprüche nicht „friedlich zu lösen“, sondern sie auf den Begriff zu bringen.

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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