Druckansicht

Themenblock: »Kritische Wissenschaft«

Referent_in: Jonas Westphal

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2012, 14:30–16:00 Uhr

Grundlage der medikamentösen Behandlung von psychischen Erkrankungen ist  die Annahme diese würden im Zusammenhang mit Ungleichgewichten von Botenstoffen im Gehirn stehen. Die prominenteste Annahme ist, dass bei Depressionen ein Mangel an Serotonin vorläge. Es ist Allgemeinwissen, dass Serotonin etwas mit Depression und Glück zu tun hat. Bananen und Schokolade machen glücklich. In der Vermarktung der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, z.B. Prozac, spielt die Serotoninhypothese eine große Rolle, obwohl seit Jahren klar ist, dass diese nicht belegt und wenig wahrscheinlich ist.

Auch ist schon länger in Frage gestellt, ob irgendeins der vielen Antidepressiva überhaupt mehr als Placebowirkung hat. Trotzdem ist der Glaube an ihre Wirksamkeit und Notwendigkeit ungebrochen und die Absatzzahlen steigen. Eine weitere Frage ist wie die Diagnose Depression mit der Vermarktung von Antidepressiva zusammenhängt.

Außerdem soll die Frage beleuchtet werden, warum die Sicht auf den Menschen als biochemisches Wesen so verlockend ist, das selbst kritische Geister ihr oft kaum widerstehen können.

Ferienuni Kritische Psychologie 2012 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
Entries (RSS) and Comments (RSS).