Themenblock: »Forschungsarbeiten«
Referent_in: Gesa Köbberling
Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr
Rassistische Gewalt wird von Betroffenen oft als Spitze des Eisberges bezeichnet, während alltägliche Diskriminierungen, struktureller und institutioneller Rassismus für außenstehende weniger wahrnehmbar sind. Die subjektive Erfahrung eines (individuellen) Aktes rassistischer Gewalt ist vermittelt mit gesellschaftlichen Bedingungen und Bedeutungen, ebenso findet eine „Verarbeitung“ rassistischer Gewalt nicht auf rein psychischer Ebene statt, sondern in Auseinandersetzung mit konkreten gesellschaftlichen Verhältnissen. Am Beispiel von Beratungsstellen für Opfer rechter und rassistischer Gewalt werden Möglichkeiten und Widersprüche einer (psycho-sozialen) Unterstützungspraxis diskutiert, die darauf zielt, die subjektive Erfahrung rassistischer Gewalt im gesellschaftlichen Kontext zu verstehen und unter Einbeziehung gesellschaftlicher Verhältnisse Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. Vorgestellt werden Überlegungen aus einem laufenden Praxisforschungsprojekt. Das Feld der juristischen Bearbeitung von Vorfällen rassistischer Gewalt als zentrales und widersprüchliches Feld soll im Workshop besonders in den Blick genommen werden. Es sollen gemeinsam unterschiedliche Sichtweisen von Betroffenen und BeraterInnen und (hypothetische) Begründungsmuster diskutiert werden.