Themenblock: »Einführendes«
Referent_in: Grete Erckmann
Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2012, 10:30–12:00 Uhr
Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie und das Schulsystem
Der Workshop führt in die subjetwissenschaftliche Lerntheorie ein und stellt dem die Bedingungen für Lernen im Kontext von Schule gegenüber. Klaus Holzkamp entwickelt in seinem so genannten »Lernen-Buch« den Begriff des Lernens aus einer neuen Perspektive. Er versteht Lernen als Erweiterung subjektiver Erfahrungs- und Lebensmöglichkeiten ausgehend vom lernenden Subjekt und seinen Motiven. Er entwickelt so eine Lerntheorie vom Subjektstandpunkt in Abgrenzung von Lerntheorien der traditionellen Psychologie.
Lernen wird dabei als möglicher Zugang des Subjekts zur sachlich sozialen Welt gesellschaftlicher Bedeutungszusammenhänge gefasst. Inwieweit dieser lernende Weltaufschluß im Rahmen von Schule, also des Ortes, an dem Lernen »stattfinden« soll, begünstigt oder erschwert wird, soll hier herausgearbeitet werden. Die Grenzen und Möglichkeiten lernenden Weltaufschlusses in der heutigen Schule müssen im Zusammenhang mit der Entstehung des modernen Bildungswesens gesehen werden. Die Schule, wie sie den Schülern als Bedingung für Lernen heute begegnet, ist sowohl eine gesellschaftliche Institution mit konkreten Funktionen als auch eine Organisation. Der Unterricht in seiner Beschaffenheit wird auch nur vor diesem Hintergrund verständlich. Der Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen sich daraus für die lernen wollenden Subjekte ergeben, soll hier nachgegangen werden.
Nach dem inhaltlichen Input mit Diskussion wird in der anschließenden Tutoriumszeit ein World Cafe angeboten zum Thema: Lernenden Weltaufschluß begünstigen und unterstützen! In Kleingruppen kann diskutiert werden, wichtige Anregungen können schriftlich festgehalten und anschließend der Stand der Diskussion im Plenum zusammengetragen werden.