Teil 1

„Verdeckten Verhältnissen“ auf der Spur

Studierende wie Lehrende machen oft einander und auch die Strukturen und Verhältnisse für die Missstände in der Lehre an der Hochschule verantwortlich. Auffällig und unbefriedigend ist dabei oft, dass die „Verhältnisse“ diffus bleiben und meistens als etwas Äußeres, fast Schicksalhaftes erscheinen, dem wir alle unterworfen wären.

Können Studierende und Lehrende gemeinsam auf die Lehr-Lernverhältnisse kritisch schauen und dabei eigene Erfahrungen und Handlungsstrategien beim Lernen bzw. Lehren, erlebte Konflikte und Widersprüche aus der Beteiligtenperspektive zur Sprache bringen, um sie zum Gegenstand der Analyse und Reflexion zu machen?

Welche Möglichkeiten und Grenzen, welche Widersprüche werden bei diesen Versuchen im Kontext von Lehre an der Hochschule sichtbar, zumal in einem von Misstrauen geprägtem „verdeckten Verhältnis“ zwischen Lehrenden und Lernenden, in dem beide Seiten quasi heimlich die Strategien der anderen zu unterlaufen versuchen?

Wir möchten — aus Lehrenden- und Studierendenperspektiven — über Erfahrungen mit solchen Herangehensweisen berichten und miteinander darüber ins Gespräch kommen. Dabei interessiert uns u.a. die Frage, wie dabei Grundkonzepte und Kategorien der KriPsy beim Tun erschlossen und zur Selbstverständigung nutzbar gemacht werden können.